Der Tag der deutschen Sprache, der jährlich am zweiten September-Samstag stattfindet, wurde 2001 vom Verein Deutsche Sprache e.V. ins Leben gerufen und wird seitdem jedes Jahr aufs Neue zelebriert. Die Idee dahinter war, Sprachbewusstsein zu schaffen und zu festigen. Ganz in diesem Sinne verraten wir euch heute 11 Fakten zur deutschen Sprachen, die ihr vielleicht noch nicht wusstet.
- Deutsch ist weiblich. Laut Duden haben 46% aller deutschen Substantive den weiblichen Artikel “die”. Damit liegen sie vor den männlichen Substantiven (34%) und den sächlichen Nomen (20%).
- Das erste deutsche Wörterbuch stammt von zwei Brüdern, die für etwas anderes berühmt sind: die Gebrüder Grimm, die viele bekannte Hausmärchen gesammelt haben. Im Jahr 1838 begannen sie in Berlin, Wörter für das erste deutsche Wörterbuch zu sammeln. Der erste Band “A – Biermolke” erschien 1854.
- Im Deutschen gibt es viele verschiedene Homonyme. Ein Homonym ist ein Wort, das in der gleichen Schreibweise oder gleichen Aussprache für verschiedene Bedeutungen steht. Man unterscheidet hier zwischen homographen und homophonen Wörtern. Homographe Wörter werden gleich geschrieben, aber anders ausgesprochen, je nach Bedeutung, zum Beispiel bezeichnet AuGUST den Monat, AUgust ist ein männlicher Vorname. Homophone Wörter werden gleich ausgesprochen, haben aber unterschiedliche Schreibweisen und unterschiedliche Bedeutungen. Bekannte Beispiele dafür sind Rad – Rat oder Meer – mehr.
- Das aktuell längste deutsche Wort im Duden hat 67 Buchstaben: Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung. Es gibt übrigens kein deutsches Wort, das mehr als fünf aufeinanderfolgende Vokale beinhaltet. Beispiele für solche Konstruktionen sind Bioeier, Niveauausgleich oder Treueeid.
- Die durchschnittliche Länge eines deutschen Wortes liegt laut Duden aktuell bei 10,6 Buchstaben. Dieser relativ hohe Wert ergibt sich aus den vielen zusammengesetzten Wörtern, die als Stichworte im Duden verzeichnet sind und als Berechnungsgrundlage dienten.
- In welcher Reihenfolge die Buchstaben in einem Wort stehen, ist mehreren Experimenten zufolge egal: Damit unser Gehirn die Worte richtig wahrnimmt, müssen nur der erste und der letzte Buchstabe an der richtigen Stelle stehen. Das tseten wir gieclh mal: Die Bcushtbaen in desiem Staz snid flcash grodenet.
- Der Buchstabe, der am häufigsten in deutschen Wörtern verwendet wird ist das E mit ca. 17,4%, der seltenste das Q mit 0,02%. Wenn du das nächste Mal bei dem Spiel Wörterraten oder “Galgenmännchen” gewinnen willst, beginne mit den folgenden Buchstaben in der gleichen Reihenfolge: E-N-I-S-R-A-T. In dieser Abfolge kommen die Buchstaben am häufigsten in deutschen Worten vor.
- Im Durchschnitt verspricht sich ein deutscher Sprecher einmal in 1000 Wörtern. Bei einer durchschnittlichen Sprechgeschwindigkeit von 120 bis 150 Worten in der Minute versprechen wir uns also etwa alle 10 Minuten.
- Es gibt landesweit mindestens 350 bekannte regionale Bezeichnungen für das Anfangs- oder Endstück eines Brotlaibes. Unter anderem wird das Stück Kanten, Knust, Bäätsch, Fietze, Gnuscht, Rindl oder Ränftchen genannt.
- Deutsch gilt als beschreibende Sprache. Das bedeutet, dass in den Wörtern selbst oft schon die Funktionsweise, der Zweck oder die Besonderheiten der Bedeutung zu erkennen sind. Beispielsweise ist ein Breitmaulnashorn ein Nashorn mit einem besonders breiten Maul und eine Spaltaxt ist eine Axt, die zum Spalten verwendet wird.
- Die deutsche Sprache wird in verschiedenen Medien häufig verwendet. So werden beispielsweise außerhalb des deutschen Sprachraums mehr als 3.000 deutschsprachige Zeitungen, Zeitschriften, Fernseh- und Radioprogramme produziert. Zudem zählt die deutschsprachige Wikipedia derzeit 1.854.052 Artikel. Damit liegt sie hinter der englischsprachigen und der schwedischen Wikipedia auf dem weltweit dritten Platz.
Wie ihr seht, ist die deutsche Sprache nicht nur außerhalb Deutschlands sehr verbreitet, sondern zudem sehr interessant und vielfältig!
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