Wie Tandem-Sprachpartnerschaften den Lernerfolg steigern können

Bei dem Wort Tandem denken viele zuerst an ein Fahrrad, auf dem zwei Personen hintereinander sitzen und gleichzeitig radeln können. Hier erklären wir, welche andere Bedeutung das Wort noch hat und wie mit einem Tandempartner oder einer Tandempartnerin die Fremdsprachenkenntnisse vertieft werden können.

Unter Tandem oder Sprachtandem versteht man eine Lernmethode, bei der sich zwei oder mehr Personen mit unterschiedlichen Muttersprachen die jeweils fremde Sprache beibringen. Das Prinzip ist sehr simpel: Zwei oder mehr Personen treten in Kontakt, beide haben meist Grundkenntnisse in der Fremdsprache, die sie vertiefen wollen. Die meisten Tandempersonen finden sich durch private Eigeninitiative, es gibt aber auch Online-Plattformen, wo sich Sprachtandem-Partnerschaften finden lassen.[1]

Die Umsetzung hängt komplett von den Wünschen und Zielen der jeweiligen Partner ab – das heißt, es gib keine Regeln, die es zu befolgen gilt. Allerdings sollten die Prinzipien der Gegenseitigkeit und der Autonomie die Basis eines Sprachtandems bilden. In der Praxis heißt das, dass beide Lernende einander gleichermaßen helfen, ihre Lernziele zu erreichen und dass jeder für seinen Lernfortschritt selbst verantwortlich ist.

Better together – Fremdsprachen lernen mit Sprachtandem

Better together – Fremdsprachen lernen mit Sprachtandem

Eine Fremdsprache mit einem Tandemgegenüber zu lernen, ist schon mit Hinblick auf die Kosten vorteilhaft, denn Sprachtandems sind kostenlos. Die Bezahlung erfolgt durch den gegenseitigen Austausch von sprachlichem und kulturellem Wissen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die entspannte und unkomplizierte Atmosphäre. Meist finden sich Gruppen mit gleichen Interessen, die sich zu selbst vereinbarten Zeiten an flexibel festgelegten Orten treffen. Da alle daran interessiert sind, die fremde Sprache zu erlernen, sind Fehler normal und für niemanden unangenehm. Durch die kleine Gruppengröße kann individuell auf Schwierigkeiten oder Probleme der Tandempersonen eingegangen werden.

Der Austausch mit muttersprachlichen Sprecherinnen und Sprechern bietet zwei Vorzüge. Zum einen wird die Aussprache trainiert, da man immer ein Modell vor sich hat. Zum anderen bietet die Interaktion die wichtige Möglichkeit, einen direkten Einblick zu bekommen und einen praktischen Bezug zur Sprache herstellen zu können. So werden statt theoretischer grammatischer Regeln sprachrelevante Strukturen erlernt und gleich angewendet. Fakt ist: Eine Sprache lernt man am besten, wenn man sie regelmäßig in verschiedenen Kontexten und Situationen anwendet, denn erst dann werden gelernte Strukturen im Gehirn gefestigt und langfristig gespeichert.

Ein bedeutungsvoller Aspekt des Sprachtandems ist der interkulturelle Austausch. Indem man Menschen aus anderen Ländern und Regionen kennenlernt, erweitert man nicht nur seinen eigenen Horizont, sondern ermöglicht dem Gegenüber gleichzeitig, die eigene Kultur besser zu verstehen. Und oft entstehen aus Tandem-Sprachpartnerschaften echte Freundschaften, die weit über das gemeinsame Lernen einer Sprache hinausgehen.

Übrigens kannst du phase6 ganz einfach in Verbindung mit einer Tandem-Sprachpartnerschaft nutzen. Suche dir mit deinem Gegenüber Lektionen aus, die ihr bei eurem nächsten Treffen anwenden wollt, zum Beispiel zum Thema Familie. Die Vokabeln lernt ihr vorher und die Anwendung könnt ihr dann im aktiven Gespräch üben, indem ihr euch beispielsweise über eure Familien austauscht. Wir wünschen euch viel Erfolg und viel Spaß beim Lernen!

 

Quellen: [1]