Übersetze doch mal ins Deutsche: „I’m a Barbie Girl“. Ziemlich einfach, nicht? Warum kann man sich manche, oft unwichtige Dinge so wunderbar einfach merken, während die wichtigen Dinge, die man eigentlich unbedingt erinnern möchte – zum Beispiel die Geburtsdaten der Liebsten – einem ständig wieder entgleiten? Der Grund hierfür liegt in der stufenartigen Aufteilung unseres Gehirns. Wie unser Gedächtnis aufgebaut ist und was Gehirnjogging bringt, erfährst du in diesem Beitrag!

Das Gedächtnis

Das menschliche Gedächtnis besteht aus dem sensorischen Gedächtnis, dem Kurzzeitgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis.

Damit eine Information dauerhaft verinnerlicht werden kann, muss sie es überhaupt erst einmal bis zum Langzeitgedächtnis schaffen. Bis dorthin gilt es nämlich, einige bewusste und unbewusste Hürden zu überwinden. Vor allem beim Lernen sollte das Langzeitgedächtnis eine erhebliche Rolle spielen. Doch wie erreiche ich es?

Das sensorische Gedächtnis, oder auch Ultra-Kurzzeitgedächtnis, ist dafür zuständig, unmittelbare Wahrnehmungen zu verarbeiten und zu filtern. Ganz und gar unbewusst wird entschieden, welche Eindrücke unser Körper gerade nicht gebrauchen kann oder welche davon uns nicht weiter stören sollten. Hierzu gehören beispielsweise Alltagsgeräusche wie das stetige Rauschen der Straßen und Dinge in unserem Blickfeld, die keine Bedeutung haben. Sogar das Gefühl, dass wir Kleidung auf unserer Haut tragen, verschwindet kurz nach dem Anziehen und meldet sich erst dann wieder, wenn die Hose rutscht oder der Kragen kneift. Im selben Moment erkennt es aber die Wahrnehmungen, die für uns wichtig sind, wie beispielsweise das nahe Hupen eines Autos oder das Winken eines Freundes von der anderen Straßenseite.

Diese Eindrücke werden im Gehirn in die Kategorie „wichtig“ eingeordnet und an die nächste Gedächtnisstufe, an das Kurzzeitgedächtnis, weitergeleitet. An dieser Stelle können wir zum ersten Mal bewusst eingreifen beziehungsweise über das Wahrgenommene tatsächlich nachdenken. Lernen wir beispielsweise eine neue Person kennen, deren Namen wir uns natürlich zunächst merken wollen, leitet das sensorische Gedächtnis den eben gehörten Namen an das Kurzzeitgedächtnis weiter, da diese Information für uns wichtig sein kann.

Ist die Situation nun aber so, dass wir gleichzeitig sehr viele neue Menschen kennenlernen, die uns alle nacheinander ihre Namen aufsagen, wird es dem Kurzzeitgedächtnis bereits zu viel. Durch ständig neue Reize und Eindrücke wird es vom Speichervorgang immer wieder abgelenkt, die Information kann nicht ans Langzeitgedächtnis weitergeleitet werden und am Ende konnten wir uns nur höchstens drei der zehn Namen merken und verbringen den Abend mit „Entschuldige, wie heißt du noch mal..?“ Da dies aber bei den meisten Menschen der Fall ist, gibt es überhaupt keinen Grund, sich dafür zu schämen!

Das Langzeitgedächtnis

Begegnen wir derselben Person regelmäßig immer wieder, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich ihr Name für eine sehr lange Zeit, wenn nicht sogar für immer in unserem Gehirn verankert. Hier erreichen wir nun die letzte Stufe, sozusagen den Gipfel unseres Gedächtnisses, das Langzeitgedächtnis. Das Langzeitgedächtnis ist unser zuverlässigster, leider aber auch müßigster Verbündeter, wenn es darum geht, sich Dinge zu merken. Dort geht es nämlich darum, ganze Nervenverknüpfungen zu bilden, und dieser Vorgang braucht, wie der Bau einer Autobahn, Arbeit und Zeit.

Im Langzeitgedächtnis gibt es zwei verschiedene Bereiche, in denen Informationen gespeichert werden. Abteilung Nummer eins, das sogenannte prozedurale Gedächtnis oder Verhaltensgedächtnis, speichert hauptsächlich gelernte Bewegungsabläufe wie Gehen, Rad fahren oder Fertigkeiten wie zum Beispiel Stricken ab. Einmal erlernt, bleiben diese Fähigkeiten ein Leben lang in Form von Nervenbahnen in unserem Gehirn bestehen. Die andere Abteilung, das sogenannte deklarative Gedächtnis oder Wissensgedächtnis, verarbeitet alle reinen Wissensinformationen wie die eben erwähnten Namen, das kleine Einmaleins oder ein neues Sprachsystem.

Gehirnjogging – das Langzeitgedächtnis trainieren

Die beste Möglichkeit, um neu Gelerntes ins Langzeitgedächtnis zu übertragen, ist regelmäßiges Wiederholen. Hierfür müssen neue Nervenverbindung geknüpft werden und diese werden erst stabil, wenn sie stetig verwendet werden. Sie lassen sich mit einem Trampelpfad vergleichen, der erst durch wiederholte Nutzung entsteht. Wurden diese Verbindungen erst einmal gebildet, kann das gespeicherte Wissen jederzeit abgerufen werden, ohne dass wir lange darüber nachdenken müssen.

Hier ein paar Tipps zum Gehirnjogging:

1. Einer-Regel

Am effektivsten ist hier die sogenannte Einer-Regel, hierbei wird die Information nach einer Minute wiederholt, nach einer Stunde, nach einem Tag, nach einer Woche und nach Bedarf nach einem Monat noch einmal. Mit dieser Methode ist es sehr wahrscheinlich, dass sich das Gelernte schnell und erfolgreich im Langzeitgedächtnis verankert.

2. Bewegung

Studien haben gezeigt, dass unser Gehirn aufnahmefähiger ist, wenn wir uns regelmäßig und vor allem beim Lernen selbst bewegen. Unser räumliches Vorstellungsvermögen wird aktiviert und unsere Nervenzellen sind quasi schon einmal „warmgelaufen“, wodurch mehr Hirnregionen zur Wissensaufnahme bereit sind, als wenn wir sitzen oder gar liegen.

3. Emotionen

Das Gedächtnis speichert selbstverständlich Informationen besser, die für uns eine emotionale Bedeutung haben, und Forscher haben herausgefunden, dass man diese Begebenheit zum Lernen neuer Informationen effektiv nutzen kann. Liest man einen Text beispielsweise schneller als üblich, werden im Gehirn Stresshormone freigesetzt, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken, so dass wir dadurch auch das Gelernte mit einem guten Gefühl verbinden.

Ein gutes Gefühl lässt sich auch leicht durch den Ort des Lernens herbeiführen. Wenn wir uns in unserer Umgebung wohlfühlen, verbindet das Gehirn die Phase der Wissensaufnahme automatisch mit diesem Gefühl. Wie gut, dass wir heute durch unsere digitalen Medien so wunderbar flexibel geworden sind! Lern-Apps können wir beispielsweise überall und zu jeder Zeit nutzen. Auch sie sind darauf abgestimmt, das Langzeitgedächtnis optimal zu trainieren. Ganz besonders effektiv funktioniert es auf diese Art, Vokabeln dauerhaft zu lernen.

Welche Rolle unsere Sinne beim Lernen spielen, erfährst du übrigens in unserem Beitrag zum Lernen mit allen Sinnen.

Für das Langzeitgedächtnis Vokabeln lernen

Dass regelmäßige Wiederholungen ausschlaggebend sind, um neues Wissen in unser Langzeitgedächtnis zu übertragen, wusste auch Sebastian Leitner, der 1972 das Karteikarten-Lernsystem vorstellte. Ohne fremde Hilfe hat man damit die Möglichkeit, sein deklaratives Gedächtnis zu trainieren und seinen Lernrhythmus individuell zu gestalten. Vor allem für das Lernen von Vokabeln hat sich diese Methode immer wieder bewährt und heute kann man dieses System in seiner bequemsten Art, der Vokabel-App, ganz und gar flexibel nutzen. Eine Lern-App ist so programmiert, dass sie genau den richtigen Zeitpunkt findet, eine neue Vokabel zu wiederholen, und sie filtert dabei bereits gelernte Worte heraus, um die Aufmerksamkeit zu bündeln und das beste Lernergebnis für dich zu erzielen. Hinzu kommt, dass das Lernen mit einer Lern-App interaktiv erfolgt und Spaß macht – und das ist, wie wir bereits gelernt haben, ein großer Vorteil, wenn es darum geht, etwas in unser Langzeitgedächtnis zu übertragen.

Auch phase6 möchte dir mit der optimierten Vokabeltrainer-App zeigen, wie einfach es sein kann, sein Langzeitgedächtnis zu trainieren und sich neue Vokabeln spielend leicht zu merken.

Mehr Informationen über die phase6-App findest du auf der Website von phase6.

phase6-Website