“Es zieht wie Hechtsuppe!”
Wenn der kalte Wind im Winter den Schnee von den Dächern peitscht und er auch in die eigenen vier Wände einzudringen scheint, kann der Satz “Hier drin zieht’s wie Hechtsuppe!” schon mal fallen und wird meist vom Prüfen aller Fenster in der Wohnung begleitet. Wir verwenden den Ausspruch immer dann, wenn wir unangenehme Zugluft wahrnehmen.
Dass eine gute Suppe nach dem Kochen noch eine Weile ‘ziehen’ muss, um alle Aromen zu entfalten und einen reichhaltigeren Geschmack zu erhalten, ist kein Geheimnis. Doch ist die Hechtsuppe nicht unbedingt dafür bekannt, im Vergleich zu anderen Fischsuppen besonders lange ziehen zu müssen. Je länger sie zieht, desto dickflüssiger wird sie und nebenbei ist der Hecht auch nicht gerade prädestiniert dafür, in Suppen verarbeitet zu werden. Warum also Hechtsuppe und nicht einfach Fischsuppe oder… Suppe?
Der Ursprung dieser Redensart ist umstritten. Die meisten Erklärungen, die sich auf diversen Online-Plattformen befinden, vermuten den Ursprung im Hebräischen, wo “hech supha” übersetzt in etwa “wie ein starker Luftzug” oder “wie ein Orkan” bedeuten soll. Allerdings bleibt es fraglich, auf welche Quellen sich diese Plattformen berufen, denn für die Existenz des Ausdrucks “hech supha” oder “hech soppa” gibt es keinerlei Belege. Angeblich soll “hech” übersetzt “wie” bedeuten. Die einzige Sprache, in der diese Vokabel existiert, ist allerdings Usbekisch und dort lautet die deutsche Übersetzung: “nichts”. Das ergibt alles nicht viel Sinn.
Da mit der Redewendung “ziehen wie Hechtsuppe” ein besonders starker, heftiger Windzug gemeint ist, beziehen sich anderen Erklärungen auf die Zugkraft des Fisches an der Angel. Bei dieser Herleitung bliebe allerdings die “Suppe” auf der Strecke. Es bleibt ein Mysterium.
Na, auf den Geschmack gekommen?
Quellen: [1]